Braun, Vorher - Nachher, wohnen
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Bauhaus meets finest British colours

Aufgabe Als ich an einem Julinachmittag die sonnendurchflutete Bauhausvilla in München betrete, entfährt mir, sehr zum Erstaunen meiner Kunden, der Satz: „Was soll denn hier gestrichen werden?“. Alles erstrahlt in perfektem Weiß. Licht und Schatten gleiten anmutig über die geometrischen Flächen. „Wir wohnen hier jetzt seit 10 Jahren“, sagt die Auftraggeberin,  als wir bei Espresso und Cappuccino am großzügigen Holztisch sitzen. „Wir haben uns an dem Weiß satt gesehen und wünschen uns nun Anregung, Struktur und Wohnlichkeit.“ Lösung Am Computer experimentiere ich zunächst mit Farben aus der Bauhauszeit, wälze meinen Le Corbusier Farbfächer und stelle erste Vorschaubilder her. Dabei wird schnell klar, dass die Wände keine knalligen Farben vertragen. In der Nacht vermischen sich alle Aufträge der letzten Zeit in meinem Kopf. Heraus kommt am Morgen der Arbeitstitel Bauhaus meets finest British colours. Ich setze die durch ihre Uneineindeutigkeit bestechenden Farben von Farrow & Ball in die Vorschaubilder ein und siehe da, es wird. Wie weichgezeichnet durch einen farbig schimmernden britischen Nebel wird den weißen Wänden die Strenge genommen.

In Abstimmung mit den Elementen, die die Raum- und Personenanalyse nach Fengshui ergab, kristallisiert sich ein individueller Farbdreiklang aus Braun (Erde), Türkis (Holz) und Gold (Metall) heraus, der getreu dem Prinzip der Sparsamkeit der Farbtöne, im ganzen Haus eingesetzt werden kann. Nach Probeanstrichen verschiedener Farbtöne vor Ort ergibt sich eine Mischung verschiedener Hersteller. Für das Braun wurde London Clay von Farrow & Ball gewählt, das Türkis  ist von Caparol Icons ( Neon Grey). Das Gold wurde von den Malern auf Probeplatten gestrichen, da der Ton genau mit der goldenen Wohnzimmerlampe harmonieren sollte. Es wurde dann Gold von Werkhaus Premium Wandfinish fachmännisch von der Malerfirma meines Vertrauens aufgebracht.

In jedem Raum ensteht so ein belebendes Farbspiel der drei Farbtöne. Auch das Wohnzimmer erhält durch die kräftigen Akzentwände Wohnlichkeit, wo vorher kühles Weiß den Bewohnern zu steril war.

Besonderes Vergnügen machen der Familie nun die Treppenaufgänge, die immer andere Farbklänge eröffenen, während man sich zuvor am Weiß sattgesehen hatte.    

Hier der Auf- bzw. Abgang zum 2.Stock vorher und nachher.

Auswertung Als ich an einem verschneiten Februartag die fertige Arbeit begutachtete, bin ich nicht nur vom Ergebnis, sondern auch von der Freude der Kunden begeistert. „Ich freue mich jeden Morgen, wenn ich hier hochgehe!“, ruft die Auftraggeberin und hüpft die Holzstufen hinauf, die durch ihren individuellen Farbdreiklang führen. So zeigt sich wieder: Mut zur Farbe zahlt sich aus, für mindestens die nächsten 10 Jahre.

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