Alle Artikel mit dem Schlagwort: neutrale Farbgebung

Praxis für Psychotherapie

Aufgabe Erstellen eines Farbkonzeptes für einen Praxiskomplex bestehend aus 4 Räumen und einem sehr großen Flur. Der 100qm große Praxiskomplex befindet sich im 1. Stock eines 1606 erbauten Edelgasthofes am Chiemsee. Bei meiner Frage nach der Zielvorstellung der Kundin kam das Wort Achtung, im Sinne von Staunen und Beachten als Erstes. Weiterhin soll die Praxis ein warmes Gefühl von Vertrauen und Sicherheit ausstrahlen und bei den Besuchenden ein Gefühl der Freude hinterlassen. Die drei Eigenschaften, die sich die Kundin für sich selbst in ihren Räumen wünscht, sind: frei, inspiriert, sicher.Konzept Mit der Zielvorgabe im Kopf wanderte ich vor der Heimfahrt noch um den Chiemsee. In einer Praxis für Psychotherapie darf man nicht zu viel Stimmung durch die Wandfarbe vorgeben, dachte ich.  Man müsste Farbigkeit ohne Farbe erzeugen. Aber wie? Die Lösung lag vor meinen Füßen. Mein Blick fiel auf die vielen kleinen Kieselsteine auf dem Weg. Sie hatten alle möglichen Weiß- und Grauschattierungen, bis hin zu schwarz. Na klar, dachte ich. Farbigkeit ganz ohne Farbe geht nicht, aber die Kombination neutralerer Farbtöne geht.So hieß das …

Farbigkeit ohne Farbe

In manchen Fällen möchte ich Farbigkeit erzeugen, ohne aber Farben, wie Rot, Grün oder Blau zu benutzen. Etwa im Fall der Praxis für Psychotherapie, in der sowohl Einzel-, als auch Paar- und Gruppengespräche stattfinden. Es kommen Menschen mit unterschiedlichen Problemen und Vorgeschichten. Es kommen Männer, Frauen und Kinder. Ich wollte mit der Farbgestaltung der Wände erreichen, dass sich jeder sofort wohlfühlt und nicht durch die Farbgebung in eine bestimmte Stimmung versetzt wird. Zum Thema Farbwirkung auf Gefühle gibt es etliche Untersuchungen, die zeigen, dass die Farbigkeit von Räumen erheblichen Einfluss auf uns hat. Welchen emotionalen Inhalt wir mit einer Farbe verbinden ist dabei individuell verschieden. Eine/r fühlt sich in einem gelben Raum pudelwohl, weil es sie/ ihn an den Italienurlaub aus der Kindheit erinnert. Anderen zieht sich alles zusammen, weil das Gefühl entsteht, in eine viel zu saure Zitrone gebissen zu haben. Unterschiede in der Farbwahrnehmung sind auch geschlechtsabhängig. Deswegen wollte ich das Problem der weiblichen und männlichen Bevorzugung in der Farbgebung umgehen. Häufig ist es ganz einfach so, dass Männer sich in rosa Räumen …